Die Wahl des Instruments
Der Kauf eines Cembalos wirft oft eine Reihe von Fragen auf, die ich Ihnen gerne beantworte:
- Eignet sich jedes Instrument für jedes Repertoire?
- Ein Manual oder zwei?
- Eignet sich das Instrument mehr für Solo- oder für Continuo-Spiel?
- Welche Dekoration entspricht meinen Vorstellungen?
Klang und Aussehen der historischen Instrumente hängen von ihrem jeweiligen Herkunftsland – Flandern, Frankreich, Deutschland, England, Italien - ab. Sie sind das Ergebnis der Zusammenarbeit von Handwerkern, Musikern und Komponisten, deren persönliche Vorlieben die Konzeption der Instrumente beeinflusst haben.
Jedes Instrument ist einzigartig
Zwar lässt sich heute auf einem guten Instrument nahezu das gesamte Repertoire spielen, doch ein Musiker, der sich so weit wie möglich der historischen Aufführungspraxis annähern will, wird zu Recht ein dem jeweiligen Stil entsprechendes Instrument wählen. Eine feste Regel ist dies jedoch nicht. Ein deutsches Cembalo kann sich durchaus für die Interpretation italienischer Musik eignen und umgekehrt.
Natürlich besitzen die meisten Berufsmusiker mehrere Instrumente, während sich der Amateur-Musiker in der Regel auf den Kauf eines Instruments beschränkt. Er wird also eine Kompromiss-Lösung anstreben, um einen Grossteil des Repertoires auf diesem einen Instrument zufriedenstellend spielen zu können.
]In meiner Werkstatt fertige ich Kopien von allen historischen Modellen an. Lassen Sie es mich also wissen, wenn Sie an einem speziellen Modell besonders interessiert sind.
Die nachfolgende Liste gibt Ihnen einen Überblick über die von mir üblicherweise hergestellten Modelle:

Ruckers, 2-manualig (auch 1-manualig: 2x8'),
nach dem Cembalo in Colmar
Historische Schule: Flandern (Antwerpen 1624)
Manuale: 2; Belegung aus Ebenholz und Bein
Tonumfang: GG-e'''
Register: 2x8'; 1x4'; Lautenzug
Transponierbar: 392-415-440 Hz
Besaitung: Eisen/Messing
Länge: 2280mm (1-manualig 2150mm)
Breite: 890mm
Tonqualität: reich, kräftig, brillant (französischer Einfluss, 18.Jh.)
Dekor: nach Wunsch

Mietke, 2-manualig
nach dem Cembalo im Berliner Schloss Charlottenburg
Historische Schule: Deutschland (Berlin um 1700)
Manuale: 2; Belegung aus Ebenholz und Bein
Tonumfang: FF-f'''
Register: 2x8'; 1x4'; Lautenzug
Transponierbar: 392-415-440 Hz
Besaitung: Eisen/Messing
Länge: 2380 mm
Breite: 945 mm
Tonqualität: dunkel, obertonreich, sehr typisch
Dekor: nach Wunsch

Taskin, 2-manualig
nach dem Cembalo aus der Russell-Sammlung in Edinburgh
Historische Schule: Frankreich (Paris 1769)
Manuale: 2; Belegung aus Ebenholz und Bein
Tonumfang: FF-f''''
Register: 2x8'; 1x4'; Lautenzug
Transponierbar: 392-415-440 Hz
Besaitung: Eisen/Messing
Länge: 2350 mm
Breite: 950 mm
Tonqualität: voll, brillant, kräftig
Dekor: nach Wunsch
Zell, 2-manualig (oder 1-manualig; 2x8')
nach dem Cembalo in Hamburg
Historische Schule: Deutschland (Hamburg 1728)
Manuale: 2; Belegung aus Ebenholz und Bein
Tonumfang: FF-f'''
Register: 2x8'; 1x4'; Lautenzug
Transponierbar: 392-415-440 Hz
Besaitung: Eisen/Messing
Länge: 2430 mm
Breite: 960 mm
Tonqualität: typisch deutsch, rund, breites Harmoniespektrum
Dekor: nach Wunsch

Giusti, 1-manualig
nach dem Cembalo in Nürnberg
Historische Schule: Italien (Lucca 1681)
Manuale: 1; Belegung aus Ebenholz und Buchsbaum
Tonumfang: AA-d''' (oder originalgetreu C-c''')
Register: 2x8''
Transponierbar: 415-440-465 Hz
Besaitung: Messing
Länge: 2200mm
Breite: ~850 mm
Tonqualität: obertonreich, warm und kräftig (für Solo- und Continuo-Spiel)
Dekor: nach Wunsch
Grimaldi, 1-manualig
Historische Schule: Italien (Messina 1607)
Manuale: 1; Belegung aus Ebenholz, Bein und Buchsbaum
Tonumfang: GG-d''' (oder originalgetreu)
Register: 2x8'
Transponierbar: 415-440-465 Hz
Besaitung: Messing
Länge: 2450 mm
Breite: ~900 mm
Tonqualität: obertonreich, glänzend und kräftig (für Solo- und Continuo-Spiel)
Dekor: nach Wunsch